Reaktionen auf die Übung zum inneren Kompass

 

Vielleicht haben Sie sich zur Übung verhalten, d.h. auf diese Übung reagiert. Dies kann der Übung geschuldet sein, kann aber auch Rückschlüsse auf Ihr Verhältnis zur Gegenwart deutlich machen. Die folgenden Fragen können Ihnen darüber mehr Aufschluss geben.

 

 

Was hat Sie dazu gebracht, festzulegen, dass nun die Zeit für diese Übung vorbei ist? Ein Gefühl, ein Entschluss, eine Störung aus Ihrem Innern oder von außen?

 

 

Bei dieser Übung kann eine Reihe von Schwierigkeiten auftreten. Überprüfen Sie, ob eine oder mehrere dieser Schwierigkeiten auch für Sie zutreffen.

·       Haben Sie diese Übungsanleitung so ausgeführt, dass Sie zwar den Worten genüge getan haben, nicht jedoch dem Sinn der Übung gefolgt sind, mir ein Schnippchen geschlagen, einen Streich gespielt haben?

·       Ist diese Übung für Sie eine Art Kampf gewesen gegen mich oder den Kontext? Wenn etwas von diesem zutrifft, können Sie so weiter machen, siegen und Sich der Erfahrung dieser Übung begeben.

·       Sind Sie so gutmütig oder folgsam, dass Sie diese Übung gemacht haben, weil Sie sie machen sollten, ohne bewussten eigenen Entschluss hierzu?

·       Haben Sie in dieser Übung versucht zu vermeiden, ganz in die Gegenwart zu kommen? Vielleicht ist es Ihnen wichtig, das Leben "einfach so" zu leben ohne viel Reflexion und Bewusstheit? Wenn ja, ist dies dann nicht schon ein Willkommen heißen des Todes vor seiner Zeit?

·       Empfanden Sie die Übung als kränkend oder demütigend, weil die Gegenwart so profan, trivial oder glanzlos für Sie erschien, so nach dem Motto "sollte dies schon alles gewesen sein"? Gibt es für Sie Hindernisse, die Gegenwart mit aufregenden und wichtigen Geschehnissen zu füllen? Was würden Sie gerne in Ihrer Gegenwart erleben?

·       Kehren Sie noch einmal zum Wortlaut der Übungsanleitung zurück. Haben Sie sich zusätzliche Anleitungen gegeben? Was brauchten Sie zur Durchführung, was nicht in der Anleitung enthalten war? Was sollte in der Übung geschehen, was noch nicht gewahr war?

·       Bei manchen Menschen sind manche Gewahrseinszonen kaum entwickelt. Welche Bereiche kamen in Ihrem Gewahrsein nicht oder kaum vor?

·       Manche stellen sich vor, wessen sie gewahr sein sollten. Ist Ihnen so etwas passiert und wenn ja, wessen sollten Sie sich gewahr werden?

·       Es gibt Menschen, die betrachten eine derartige Übung als Kraftprobe. Sie müssen sich beweisen, dass sie diese Übung durchführen können. Nach dem Durchführen kehren Sie in den Status quo zurück. Sie haben die Übung erledigt, abgehakt. Dies verfehlt jedoch den Sinn der Übung: sich als immerwährendes Fließen von Vorgängen zu begreifen.

·       Kam es Ihnen zeitweilig oder während der gesamten Übung so vor, als ob Sie die Gegenwart verlassen hätten und sich in der Vergangenheit oder in der Zukunft aufhielten? Wenn ja, Sie sind es, der jetzt diese Zeitwechsel erlebt.

·       Kam es Ihnen zeitweilig oder während der gesamten Übung so vor, als ob Sie den Ort der Übung verlassen hätten? Haben Sie sich vielleicht von außen dort sitzen gesehen?

·       Wurden Sie während der Übung plötzlich müde, gelangweilt, ungeduldig, ärgerlich? Dies können Widerstände gegen das Durchführen der Übung gewesen sein. Sind Sie bereit, diese Anzeichen als Äußerungen von Widerständen anzuerkennen?

 

Quelle: umgewandelte Übung aus der Gestaltpsychologie

 

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© Dr. Volker Buddrus