Die Wandlung von Qualitäten der Persönlichkeit in Qualitäten des Sein

 

Wenn ich im Unterricht mit meiner Persönlichkeit identifiziert bin, dann bin ich nicht mit meinem Sein identifiziert und umgekehrt. Die Wandlung vom Bewusstseinszustand der Persönlichkeit in den Bewusstseinszustand des Sein ist jedoch kurzzeitig möglich und kann erlernt werden. Als Medium der Wandlung dienen Gefühle.

Beispiel: Wut als ein Gefühlszustand ist, wie alle Gefühlszustände, ein Zustand der Persönlichkeit. Wut hindert mich im Unterricht aus verschiedenen Gründen: Ich habe die Energie aber ich kann sie aufgrund meiner Rolle und meiner Aggressionshemmung nicht angemessen gegenüber meinen Schüler ausdrücken. Wut kann so zu Fehlreaktionen führen. Wut kann weiterhin andere Gefühle überdecken und führt so eher zu einer Unfähigkeit im Handeln. Eine Wandlung der Wut in einen Seinzustand würde die Energie erhalten aber die gewohnten Handlungsketten unterbrechen.

Es ist möglich, Wut in einen Selbstzustand zu verwandeln. Welcher Selbstzustand aus Wut entsteht hängt davon ab, wozu Wut dient. Wut kann die Empörung gegenüber einer Barriere darstellen, die mich vom Erreichen eines Ziels hindert. Dann ist es möglich, dass aus Wut Kraft entsteht. Wut kann aber auch ein anderes Gefühl überdecken, was ich nicht wahrnehmen will.  Ist das von Wut verdeckte Gefühl z.B. Traurigkeit, dann wird vielleicht aus Wut Mitgefühl entstehen.

Weitere Gefühle mit Wandlungsmöglichkeiten sind etwa Mitleid in Mitgefühl, Scham in Empathie, Empathie in Wahrheit sowie die Wandlung von Interesse in Neugier.

 

 

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© Dr. Volker Buddrus