Dr. Volker Buddrus

 

 

Kin-hin. Das bewusste Gehen

 

 

Kin-hin ist die Form des achtsamen Gehens während der Za-Zen Meditation. In unserem Zusammenhang wird in einer eingeschränkten Weise Kin-hin als Beispiel und als Muster für eine Weise der Exerzitien verwendet. Die weitergehenden Merkmale in einem Za-Zen Kontext bleiben hiervon unberührt.

 

Wir benutzen diese Übung zur Durchführung bewusster und achtsamer Handlungen.

 

·         Setze Dir einen Zeitrahmen für diese Übung und stell sicher, dass Du ungestört bist.

·         Stelle Dich gerade hin, Füße etwa schulterbreit auseinander.

·         Lege den linken Arm so auf den Bauch, dass die Handinnenfläche auf dem Bauch liegt und die Fischhaut zwischen Daumen und Zeigefinger den Bauchnabel berührt. Lege nun den rechten Arm so auf den Bauch, dass sich die Fischhaut von linker und rechter Hand berühren. Der Daumen der rechten Hand wird dabei in die Handinnenfläche der linken Hand geschoben.

·         Halte den Kopf gerade, das Kinn zeigt etwas nach unten.

·         Setze nun den rechten Fuß im Abstand einer Fußlänge vor Dich in die Mitte zwischen Deinen beiden Füßen.

·         Führe den Schritt vorsichtig aus und lasse Deinen rechten Fuß auf dem Boden abrollen.

·         Dann setze den linken Fuß direkt vor den rechten Fuß.

·         Wenn Du jetzt langsam und achtsam vorwärts gehst, gehen beide Füße auf einer Linie.

·         Gehe nun langsam im Kreis im Raum umher. Achte darauf, dass Du gerade bleibst, dass sich Deine Hüften nicht auf und ab bewegen.

·         Achte beim Gehen darauf, wie Du gehst, was angespannt und entspannt wird. Sei mir Deinem Bewusstsein bei diesem Gehen und nicht woanders. Solltest Du ins Denken oder Träumen kommen oder anders abgelenkt werden, dann kehre jeweils wieder zur Übung zurück.

·         Wenn Du Dich an diese Gehform gewöhnt hast, wird Deine Bewusstheit nicht mehr durch die Konzentration aufs Gehen in Anspruch genommen. Wenn Deine Aufmerksamkeit woanders hin geht, bring sie immer wieder zurück auf die Übung.

 

·         Nimm wahr, was sich bei Dir während dieser Übung verändert.

·         Wenn Du ins Sein gerätst, dann nimm die Seinsqualitäten wahr und bleibe bei dieser Übung.

  

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© Dr. Volker Buddrus